Kasseler Komik Kolloquium

Preisverleihung Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor an Gerhard Henschel, Förderpreis Komische Literatur an Noemi Somalvico

Sa / 6.5. / 17.00 Uhr / Rathaus

Seit 1985 verleihen die Stiftung Brückner-Kühner und die Stadt Kassel gemeinsam jährlich den vom Kasseler Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner gestifteten Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Im Jahr 2023 erhält Gerhard Henschel den Hauptpreis. Der Förderpreis Komische Literatur geht an Noemi Somalvico.

Gerhard Henschel ist einer der Vielseitigsten und Produktivsten auf dem Feld der literarischen Hochkomik. Die enorme Bandbreite seiner Arbeiten reicht vom sprach- und literaturkritischen Essay bis zum Wandertagebuch, vom material- und perspektivreichen Sachbuch über Antisemitismus bis zur Regionalkrimiparodie, von der Kulturgeschichte der Missverständnisse bis zur Sammlung von Zungenbrechern. Mit seinem im Humor gründenden Hauptwerk, der autofiktionalen Martin-Schlosser-Romanserie, hat Gerhard Henschel eine alltags- und mentalitätsgeschichtliche Chronik der Bundesrepublik seit den 1960er Jahren vorgelegt, die bereits neun ziegeldicke Bände umfasst. Die Laudatio hält Prof. Dr. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg.

Die Schweizer Autorin Noemi Somalvico, 1994 geboren und in Bern lebend, veröffentlichte Erzählungen und Gedichte, die gedruckt, im Dunkeln performt und im Radio vorgelesen wurden. 2022 kam ihr erster Roman „Ist hier das Jenseits, fragt Schwein“ heraus: eine moderne Fabel, die durchsetzt vom Fantastischen und Absurden ohne Menschen darstellt, was Menschen heute umtreibt. Das passiert in einer poetischen Sprache, in der jeder Satz funkelt. Über 40 Verlage hatten Vorschläge für den Förderpreis Komische Literatur eingereicht. Der Verlag Voland & Quist setzte sich durch und entsendet Anna Jung, um die Autorin zu loben.

Das legendäre „Spardosen-Terzett“ aus Essen begleitet den Abend musikalisch. Die Veranstaltung ist öffentlich, die Anzahl der Sitzplätze begrenzt. Wir bitten um eine Anmeldung per E-Mail unter protokoll@kassel.de. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.